Viele Spiele der Zweitvertretung von Borussia Dortmund träumen davon, eines Tages in der Bundesliga zu spielen. Am Freitagabend passten auch die Rahmenbedingungen: Das Stadion, der Rasen und die Kulisse. Einzig die Leistung stimmte nicht.
Vor 17.000 Zuschauern, ein Rekord für den BVB II, musste das Team von Jan Zimmermann im Signal-Iduna-Park gegen Rot-Weiss Essen eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Der Trainer war stocksauer. Warum?
„Wir haben verloren“, sagte er trocken bei Magenta Sport und ging dann doch in die Analyse: „Die erste Halbzeit waren wir überhaupt nicht präsent, nicht gut in den Zweikämpfen und überhaupt nicht im Spiel. Dann kommen wir in der zweite Hälfte gut ins Spiel und schenken es weg.“
Sein Hauptproblem? „In der 3. Liga sind die Spiele eng und das war eng. Ich glaube an diesem Abend sind nicht genug Spieler an ihre Leistungsgrenze gekommen, dass es für einen Punkt oder mehr hätte reichen können. Ich glaube, mit einer guten Leistung hätten wir mindestens einen Punkt holen können. Deswegen bin ich unzufrieden, weil wir keine gute Leistung gezeigt haben.“
In der zweiten Hälfte zeigte sich der BVB im letzten Drittel deutlich schwungvoller. Ohne den verletzten Paul-Philipp Besong (zwei Tore, drei Vorlagen) sowie Justin Butler, der ausgewechselt werden musste, fehlte aber der letzte Punch. Zimmermann: „In der zweiten Hälfte hatten wir viele aussichtsreiche Situationen, die haben wir nicht gut und zielstrebig zu Ende gespielt. Da reicht es nicht zu sagen, Besong und Butler sind raus. Da gibt es viele, die den Anspruch haben bei uns zu spielen. Da habe ich mehr erwartet.
Schöner wird’s nicht mehr. Super Stadion, super Fans. Letztendlich ist das schöne Gefühl nach dem Spiel, wenn man auch gewinnt
Patrick Göbel
Patrick Göbel, der auf seiner rechten Seite viel Betrieb machte, konnte den Frust seines Trainers verstehen. „Ich glaube es ist klar, was gefehlt hat. Das sind Basics, mit denen man Spiele gewinnt“, sagte der 30-jährige Routinier und betonte: „Hätten wir die 90 Minuten an den Tag gelegt, wären wir als Sieger vom Platz. Das müssen wir uns als Team absolut vorwerfen lassen. Wir haben uns die ganze Woche vorberietet und es nicht hinbekommen.“
Und so konnten er und seine Mitspieler sich auch nicht über die tollen Rahmenbedingungen freuen. „Schöner wird’s nicht mehr. Super Stadion, super Fans. Letztendlich ist das schöne Gefühl nach dem Spiel, wenn man auch gewinnt“, haderte Göbel und ergänzte: „Ich denke, dass jeder nach Hause geht, schlecht schlafen wird und sich fragen wird, wieso und weshalb. Das hätten wir ablegen können, wenn wir um 19 Uhr da gewesen wären.“
Der BVB II blieb im dritten Spiel in Folge ohne Sieg. Kommende Woche folgt eine Auswärtsfahrt zum SV Waldhof Mannheim. „Ich denke, dass das Trainerteam und wird alle zusammen anpacken werden, wieso das gescheitert ist und es am Freitag besser machen werden.“
Diesmal in einem echten Drittligastadion.